Möchte man einen Proxmox Singlehost neu installieren muss man sich natürlich um ein Backup der Hypervisor Ressourcen kümmern. Hat man allerdings ZFS als Data-Pool im Einsatz und kann eine Downtime verkraften, so kann man auch den Proxmox Host neu installieren ohne dass man die VMs und Container vorher backupen muss. Achtung: Dies ist NUR der Fall, wenn VMs und Container nicht auf den selben Devices liegen wie der Proxmox-Boot-Pool (rpool).
Folgende ToDos gibt es, damit man den Host neu installieren kann.
Hierzu bitte alle Konfigurations-Dateien backupen in diesen Pfaden. Diese Dateien stellen die Konfigurations-Dateien der Ressourcen da. Dort ist enthalten wie die VMs / Container heißen, welche virtuelle Hardware diese verwenden und wie die virtuellen Festplatten heißen usw. Backupt man diese Konfigurations-Dateien nicht, so fehlen alle "Hüllen" der VMs und Container - dies ist ein essentieller Schritt.
root@pmx02:/etc/pve/qemu-server# ls 100.conf 101.conf 102.conf 104.conf 106.conf 119.conf 132.conf
root@pmx02:/etc/pve/lxc# ls 103.conf
sonstige Backups die eventuell sinnvoll notwendig sein könnten:
/etc/network/interfaces
/etc/hosts
/etc/pve/storage.cfg
vor der Neuinstallation sollten alle Ressourcen heruntergefahren werden, damit die Daten persistent und konsistent sind.
nach dem Shutdown der VMs kann der Host heruntergefahren und neu installiert werden. Hierzu muss man beachten, dass man auf keinem Fall auf die Datenträger des ZFS-DATA-Pools auswählen darf. Bei der Auswahl der / des Datenträger(s) also besonders genau achten, dass man die richtige(n) Festplatte(n) auswählt für den ZFS-Mirror (in unserem Fall 2x SSD). Wählt man hier die falschen Disks aus, so kann es zu Datenverlust kommen, weil Proxmox die Festplatten, die hier ausgewählt werden löscht und mit PVE 7.X überschreibt.
nach der Installation von Proxmox VE können Sie den alten ZFS-Pool importieren indem man folgendes Kommando eingibt:
root@pmx02:~# zpool import -f zfs-data
nun muss man mit einem Tool (SCP, WINSCP ...) die Konfigurations-Dateien entsprechend wieder in den Verzeichnissen ablegen. Für VMs: /etc/pve/qemu-server
für Container /etc/pve/lcx
der Pool ist nun importiert, die VMs können aber noch nicht an gestartet werden, weil noch die Storage-Definition fehlt. Deswegen muss der importierte ZFS-Pool zfs-data
nun via GUI noch als Datastore hinzugefügt werden. Alternativ kann man auch den Definitions-Part aus der /etc/pve/storage.cfg
wieder hinzufügen, sofern man diese im vorherigen Schritt (optional) gebackupt hat.
nun sollten die VMs wieder lauffähig sein und können wieder gestartet werden (Rechtsklick auf den Host --> Bulk Start hilft hier für ein schnelles anstarten aller VMs auf dem Host)
Autor: Jonas Sterr Ich beschäftige mich mit den Themen Software Defined Storage, Proxmox Virtualisierung auf Basis von KVM, QEMU & Ceph im Produktmanagement der Thomas-Krenn.AG in Freyung. Proxmox ist meine absolute Leidenschaft und ich freue mich gerne über Kontaktanfragen und einen Austausch auf LinkedIn.
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